ScusiBlog

background emmission of scusi

Mar 2, 2010 - 3 minute read - Kommentar Legal Politik privacy

rm -rf /vds/*

Das Bundesverfassungsgericht hat die Vorratsdatenspeicherung in ihrer jetzigen Form für nichtig erklärt und angeordnet dass die schon gespeicherten Daten unverzüglich zu löschen sind. Das war die gute Nachricht.

Die schlechte Nachricht ist: Das Bundesverfassungsgericht hat die Vorratsdatenspeicherung nicht generell verboten. Allerdings wurden die Anforderungen für eine Verfassungskonforme Umsetzung einer möglichen Vorratsdatenspeicherung relativ hoch gelegt. Es kann allerdings sein dass die vom Bundesverfassungsgericht angemahnten Vorgaben zur verfassungskonformen Umsetzung das Werkzeug für die Strafverfolgung weniger interessant sein wird. Der Zugriff von Geheimdiensten wurde ebenfalls stark eingeschränkt.

IP-Adressen wurden durch das Gericht als nicht so schützenswert gesehen, explizit wurde festgestellt dass auch bei Ordnungswidrigkeiten eine Verwendung der Vorratsdatenspeicherung verfassungskonform sein kann, wenn diese Delikte entsprechend klar definiert wurden und einige andere Bedingungen erfüllen. Dies wird von den meisten Beobachtern als Hintertür für die Content-MAFIAA gesehen.

Die CDU will nun ganz schnell eine neues Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung vorlegen. Die FDP will nun grundsätzlich über die Datenhaltung des Staates diskutieren und erstmal abwarten was die EU in Sachen VDS unternimmt. Die neue zuständige EU-Kommisarin hatte bekannt gegeben das sie die EU-Richtlinie zur VDS noch dieses Jahr auf den Prüfstand stellen wolle.

Das Vorgehen der FDP ist bestimmt das bessere. Die CDU versucht einfach auf Teufel komm raus dieses Land in den digitalen Faschismus zu treiben, ohne Rücksicht auf Verluste. Im Lichte der Äußerungen aus der CDU zum aktuellen Urteil ist - meiner Meinung nach - klar erkennbar wohin die Reise gehen soll. Die halten 1984 immer noch für ein Handbuch zur Umsetzung der totalen Kontrolle. In diesem Zusammenhang ist die neue Offenheit in anderen Punkten (Stiftung Daten(schutz|test), Datenbrief,….) wohl eher eine Beruhigungstablette für die Kritiker. (War eh klar, die CDU war noch nie wirklich Fortschrittlich und wird es auch nie sein (können). Zumindest nicht ohne mal aus ihrer geistigen Tiefgarage herauszukommen)

Gut am heutigen Tag ist das die Daten erstmal weg sind. (Viele ISP-Admins haben wohl den live-stream geschaut und gleich während der Verkündung des Urteils die Löschtaste betätigt, berichtet Frank)

Ein guter Tage für die Kläger, besonders den AK-Vorrat der das alles maßgeblich initiiert und durchgeführt hat. Meinen Herzlichen Glückwunsch an die Kollegen vom AK-Vorrat! Die erste Schlacht ist gewonnen, der Krieg muss noch entschieden werden und das wird vermutlich auf europäischer Ebene geschehen.

Neuer Kurs: Brüssel! Alle Maschinen: Volle Kraft voraus!

Infobox

Für alle Leser die den Titel nicht verstehen: ‘rm’ ist das Unix Kommando für ‘remove’, also Löschen. Der Parameter ‘-r’ steht für ‘rekursiv’, also inklusive alle Daten die unterhalb des Zielverzeichnisses liegen. Der Parameter ‘-f’ steht für ‘force’, also auf deutsch ‘erzwingen’, das heißt es wird nicht weiter nachgefragt das Löschen wird erzwungen. ‘/vds/*’ gibt das Ziel der Löschung an, also was gelöscht werden soll. Im vorliegenden Fall also alles unterhalb von ‘vds’ (steht für VorratsDatenSpeicherung).

Feb 28, 2010 - 2 minute read - Kommentar Politik

Das wahre Gesicht der FDP: Heute bei ACTA

Es wird ja schon lange vermutet das unter dem Deckmantel des ACTA Abkommens das Internet so wie wir es kennen zerstört werden soll. Und wisst ihr wer uns weiter von den Details die da diskutiert werden fernhalten will?

Ratet mal, die FDP, oder besser gesagt das Wirtschaftsministerium - was wiederum dem Herrn Brüdele von der FTP FDP untersteht ist gegen mehr Transparenz bei den ACTA Verhandlungen, berichtet Netzpolitik.

Der kanadische Professor Michael Geist hat in seinem Weblog eine Liste der Transparenzgegner bei den ACTA Verhandlungen veröffentlicht.

Beim Datenbrief, über den anscheinend die CDU bereits ernsthaft nachdenkt stellt sich die FTP auch quer und spricht von einem großen bürokratischen Aufwand. Haha Bürgerrechtspartei my Ass. Das sind 10 Zeilen script um so ein Datenbrief aus der Datenbank zu generieren, voll der Aufwand.

Nach der Wahl wird immer deutlicher: Nicht die Piraten sind die Ein-Themen-Partei, sondern die FTP wie Franz Walter in seinem Artikel Extremisten der Mitte bei SpiegelOnline treffend analysiert.

Update | Mi 3. Mär 16:22:47 CET 2010 Heise meldet dass sich die Bundesregierung nun doch dazu entschlossen hat sich für die Transparenz bei den ACTA Verhandlungen einzusetzen. Verdammt spät wie ich finde, nunja immer noch besser als nie. Mal sehen was dabei raus kommt, ich halte das bisher alles für einen riesen Eiertanz und am Ende wird es soviel Transparenz wie bei G8 Treffen geben, KEINE.

Feb 28, 2010 - 1 minute read - Zitat Zum drüber Nachdenken

Zitat zum Sonntag | Kinder und Gefahren

Wenn ein Kind auf der Straße spielt, ist es in Gefahr. Ziel der Erziehung und Entwicklung muss ein Leben mit den Gefahren sein. Wenn Jugendliche laut Gesetz erwachsen sind (18), geht kein geheimnisvoller Vorhang auf und erleuchtet den Jugendlichen um plötzlich selbstverantwortlich handeln zu können.

Entweder wir schaffen es unsere Kinder auf diese Gefahren schon in ihrer Entwicklung vorzubereiten oder es kommt zum “kleinen Schock” wenn plötzlich der “Erwachsenenvorhang” fällt.

Glücklicherweise wußten es schon viele Jugendliche (wie wir auch), diese Verbote zu umgehen und uns vorher schlau zu machen. Könnten wir das Versteck spielen nun endlich mal sein lassen?

Erich Kästner hat es gerafft, unsere Politiker scheinen da noch erhebliche Probleme zu haben.

Feb 26, 2010 - 1 minute read - Berlin Demokratieabbau Politik privacy Überwachung

Nacktscanner Petition gescheitert

Die Petition an den Bundestag gegen Nacktscanner ist mit 16925 Unterschriften gescheitert. Die nötigen 50000 Unterschriften für eine Anhörung im Petitionsausschuss des Bundestages sind leider nicht zusammen gekommen.

Bei der Petition gegen ELENA das Arbeitnehmer-Schnüffel-System könnte es noch klappen. Dort sind es zur Zeit 21217 Mitunterzeichner und die Petition kann noch bis zum 02.03.2010 mitgezeichnet werden. Das wird hart ist aber zu schaffen.

_Also liebe Leser, wenn ihr nicht wollt das ihr den Rest eures Lebens Gläserne Arbeitnehmer seid, dann zeichnet da mal ganz schnell mit! _

Feb 25, 2010 - 1 minute read - Was sonst noch so war

Was sonst noch so war