Die Deutsche Kinderhilfe ist heut nacht defaced worden. Zur Stunde prankt auf der Seite die Todesanzeige des Artikel 5 GG die auch in deutschen Stätden plakatiert wurde.
Leute, das war keine so smarte Idee die Lobbyisten von der Kinderhilfe zu ownen. Erstens können sie sich nun als Opfer von bösem cybercrime hinstellen, zweitens können sie nun versuchen die gesamte Bewegung gegen die Sperren zu kriminalisieren, oder zumindest versuchen diese in die cybercrime ecke rücken. Insofern war das möglicherweise ein Bärendienst den der/die defacer uns hier erwiesen haben.
Jungs und Mädels, ich weiß auch das es da draußen viele Server gibt die man ownen kann. Gerade bei den Internetausdruckern scheint die IT-Security doch sehr eigenen Regeln zu folgen. Solche Seiten zu hacken ist zwar lustig und sorgt auch für mediale Aufmerksamkeit, ob diese allerdings positiv ausfällt ist stark zu bezweifeln. Also bitte, haltet die Füße still und lasst die 0-days schön im crypto-container, auch wenn es in den Fingern juckt.
Es gibt auch nen proof-of-concept für die Schwachstelle. Wenn man sich auf dem ePetitions Server anmeldet, und dann diese Seite hier besucht, zeichnet man die Petition gegen das Gen-Diagnose Gesetz mit. Austragen muss man sich dann selber wieder (hier)
Na dann, scusiblog meint das riecht nach einem Month of ePetition-Server Bugs.
Jahre lang haben die westlichen Länder, auch Deutschland China für seine Zensur - zu recht - kritisiert. Die Chinesen sind das anscheinend nun Leid und die westlichen Regierungen waren so freundlich den Chinesen einen Persilschein auszustellen. Jetzt warnt China den Westen das Thema überhaupt anzusprechen. Heise.de berichtet:
Ein Vertreter der chinesischen Regierung warnte gestern davor, staatliche Filtermaßnahmen im Internet zu einem der Diskussionsthemen beim nächsten Internet Governance Forum (IGF) im Herbst zu machen. […] “Im Kampf gegen den Terrorismus und andere kriminelle Akte haben alle Staaten das Recht, zur Wahrung der Sicherheit des Staates und der Interessen seiner Bürger Inhalte bestimmter Internetseiten zu filtern. Und ich denke, alle Länder sind im Begriff, eben das zu tun”, sagte der chinesische Diplomat. Ganz offenbar sieht man sich in China in bester Gesellschaft, etwa mit Regierungen in Europa.
…erwischt in Schweden gerade die Verteidiger der Content-Mafia. Dort gibt es jetzt die Initiative www.internetavgift.se, die eine Webseite im Stil der schwedischen GEZ hat und dazu aufruft den Anwälten der Content-Mafia Geld zu Überweisen. Ja ihr habt richtig gelesen, schwedische Piraten überweisen freiwillig Geld an die Content-Industrie, besser an deren Anwälte. Sozusagen als Ausgleich für die entstandenen - angeblichen - Schäden durch thepiratebay.org.
Allerdings soll jeder nur eine schwedische Krone Überweisen. Das ist die kleinste Einheit Geld die man im schwedischen Bankensystem überhaupt Überweisen kann. Umgerechnet sind das etwa 10 Euro-Cent. Die soll man auf das Konto des Anwaltbüros Danbowsky & Partners auf das Konto 79-3121-5 überweisen.
Das schöne daran: Für jede Überweisung im Wert von 10 Euro-Cent berechnet die Bank dem Begünstigten 17 Euro-Cent Gebühren ab. Ausserdem muss jede einzelne Zahlung im Büro der Anwälte fein säuberlich registriert und verbucht werden. Muss ja schließlich alles seine ordnung haben, gell ;-). Dummerweise kann der Anwalt das nicht als Einnahme verbuchen, es gibt keine Rechnung und keine Leistung die bezahlt wird. Also muss der Anwalt alles wieder zurück an die ‘Spender’ überweisen, schwups wieder 17 Cent weg.
Falls der Anwalt das nicht von sich aus macht, solle man sein Geld einfordern, so die Kampagnen Webseite. Notfalls sollen die Teilnehmer den Gerichtsvollzieher einschalten, um ihre Rückforderung durch zusetzten.
Die Aktion will auch darauf aufmerksam machen, dass die schwedische Justiz anscheinend Versucht - ebenfalls per Gerichtsvollzieher - die Geldstrafe aus dem noch nicht rechtskräftigen Urteil bei den Beklagten Piraten einzufordern.
Na dann überweise ich erstmal 1 schwedische Krone an die Anwälte und wünsche diesen viel Spaß beim Erbsen zählen.
Schon komisch wie die Schweiz ihre Filterlisten um fast die Hälfte reduzieren kann während in Deutschland noch 111% Zuwachs gesehen werden, oder?
Vielen Dank an Alexander für das update!
Update | Mi 3. Jun 12:01:38 CEST 2009
Aus gewöhnlich gut unterrichteten Kreisen verlautet gerade die momentane Schweizer Sperrliste hat exakt 713 Einträge. Es soll in kürze ein update geben. Die neue Liste soll um einiges kleiner sein, heißt es. Das würde sich mit Alexanders Beobachtungen decken.