Piraten ins Parlament, statt in den Knast! Daran arbeitet die Jugend Schwedens nun mit Hochdruck.
Nach dem Gerichtsurteil gegen Pirate Bay sind die Mitgliederzahlen der schwedischen Piratenpartei unglaublich in die Höhe geschnellt. Die schwedische Piratenpartei konnte innerhalb von wenigen Stunden tausende neue Mitglieder werben.
Hier ist eine Grafik die den explosionsartigen Parteieintritt neuer Mitglieder verdeutlicht.
Die obige Grafik ist schon wieder veraltet. Die Mitgleiderzahl der Piratenpartei in Schweden ist inzwischen bei fast 35.000 Mitgliedern.
Damit hat sich die Piratenpartei an so manchen anderen Parteien (nach Mitgliedern) vorbei geschoben. So ist die schwedische Piratenpartei nach Mitgliedern nun inzwischen die 4. größte Partei in Schweden. Die Jugendorganisation ist mit Abstand die größte aller Schwedischen Parteien. Hier gibts die aktuellen Statistiken.
Der Jugendverband der Piratenpartei ist nun der größte aller Parteien im Land. Selbst die Regierungsparteien haben nicht mehr Junge Mitglieder. Bei der Letzten Wahl (vor 3 Jahren) hatte die Piratenpartei in Schweden noch ein mageres Ergebnis von 0,63 Prozent der Stimmen im Land. Für die im Juni bevorstehenden Europawahlen könnte das Ergebnis der Piraten - danke der Unterstützung der ContentMafia - ganz anders aussehen.
Piraten wählen, die ContentMafia entmachten, Patente abschaffen, Kopimi statt copyright, für eine freie Gesellschaft, freie Kultur, statt Ausbeutung, Gier Korruption und Machtinteressen von schmierigen Lobbies die Milliarden verdienen und den Hals nicht voll kriegen können.
In diesem Sinne: Internetausdrucker raus aus der Regierung, Piraten rein in Parlament!
Minerva ist das Blogger-Pseudonym von Park Dae Sung, einem südkoreanischen Blogger, der in seinem Weblog wirtschaftliche Entwicklungen relativ präzise vorausgesagt hatte. So hatte Minerva ende letzten Jahres den Zusammenbruch des Bankhauses Leman Brother sowie die Abwertung der südkoreanischen Währung WON vorrausgesagt.
Am 10. Januar wurde Minerva verhaftet (scusiblog berichtete). Vorgeworfen wurde dem Blogger mit der bewussten Verbreitung von Falschinformationen im Internet die Stabilität des Wechselkurses gefährdet zu haben.
Wie heise.de gestern berichtete ist Minerva am Montag von einem Bezirksgericht in Seoul freigesprochen worden.
Freut mich für Minerva das die südkoreanische Regierung damit nicht durchgekommen ist. Aber schlimm ist das schon diese Angst vor dem Bösen Internet. Der Blogger hat darüber geschrieben, lass uns den verhaften, der ist bestimmt daran schuld.. Kann mal jemand diesen Internetausdruckern den Stecker ziehen.
In der englischen wikipedia gibt es einen Artikel über Minerva. Dort sind auch seine orginal postings nachzulesen.
Also wenn die DEN Prozess gewinnen, dann ist da echt Korruption im Spiel.
Und siehe da, Überraschung! Die piratebay-Betreiber haben (erstmal) verloren und die ContentMafia gewonnen.
Aber das war ja nur die erste Runde, mal sehen ob das nicht wieder von der nächst höheren Instanz kassiert wird. Mir ist es nicht begreiflich wie man mit solch einer schlechten (eigentlich muss man schon sagen, gar nicht vorhandenen) Beweislage solch ein Verfahren ‘gewinnen’ kann.
Die Anwälte der ContentMafia haben nichts aber auch gar nichts beweisen können, die hatten nur ein paar Screenshots, das wars. Wahrscheinlich dürfen die Richter bald mal mit der ganzen Familie die Warner Studios in L.A. ansehen, First Class Flug inklusive, versteht sich.
Aber die Jungs aus Stockholm haben ihren typischen Humor nicht verloren:
But as in all good movies, the heroes lose in the beginning but have an epic victory in the end anyhow. That’s the only thing hollywood ever taught us.
Update | Fr 17. Apr 14:21:49 CEST 2009
Noch was lustiges am Rande: Das Urteil ist wohl schon vor der eigentlichen Veröffentlichung geleaked. HaHa, bisher dachte ich das bei piratebay nur Filme und Computerspiele vor der Veröffentlichung leaken. Anscheinend scheint das aber auch bei Urteilen so zu sein ;-).
Die Spectrial Videos gibts hier, da ist auch die ‘Pressekonferenz’ im Anschluß an die Urteilsverkündung dabei.