Wie die südkoreanische Regierung versucht einen Blogger zu Bestrafen, als Rache dafür dass er die Lügen der Regierung zur Finanzkrise enttarnt hat.
Ein der Hobby-Ökonom und Blogger aus Südkorea mit dem Pseudonym Minerva hatte letztes Jahr seine eigenen - durchaus düsteren - Wirthschaftsprognosen auf das Webportal Daum gepostet. In seinem Blog hat Minerva sehr präzise den Zusammenbruch von Lehman Brothers sowie den Verfall der südkoreanischen Währung (Won) vorhergesagt.
Zu Hochzeiten haben über 100.000 User täglich auf seinem Weblog vorbeigeschaut. Zeitungen haben über die Prognosen des Bloggers berichtet, ja sogar Wirtschaftsanalysten scheinen diese gelesen - und irgendwie auch Berücksichtigt zu haben. Eine Zeit lang rätselte halb Südkorea über die Identität des Bloggers und seiner guten ökonomischen Kenntnisse.
Die südkoreanische Regierung hingegen hat versucht alles schön zu reden, so nach dem Motto: Krise, welche Krise? Hier ist alles in Ordnung. Man hat sich sogar zu so abenteuerlichen Behauptungen hinreißen lassen die südkoranische Wirtschaft sei Grundsolide, während der Rest der Welt immer weiter in den Strudel der weltweiten Finanzkriese rutschte. Die Regierung versuchte auch zu leugnen daß sie Banken und Großkonzerne - per Notdkret - verboten hat US-Dollar zu kaufen, um den Verfal des Won zu stoppen. Die südkoreanische Presse spielte weitgehend mit und ignorierte jede Meinung die nicht der offiziellen Regierungslinie entsprach fleißig. Minerva ging schließlich am 29.12.2008 damit an die Öffentlichkeit. Die Regierung demetierte fleißig, obwohl es wohl mindestens Appelle an Banken und Großkonzerne gegen haben muss bezüglich des Ankaufs von US-Dollar. Desweiteren musste in dieser Zeit die Notenbank 2,2 Milliarden US-Dollar verkaufen um den Kurs des Won zu stabilisieren.
Am 10 Januar ist Park Dae Sung wie Minerva mit bürgerlichem Namen heißt verhaftet worden. Die südkoreanische Öffentlichkeit war erstaunt als sie erfuhr das Minerva keinen festen Job und sein ökonomisches Wissen aus Lehrbüchern hatte die er sich über das Internet bestellt hatte.
Die Staatsanwaltschaft hat Minerva am vergangenen Donnerstag angeklagt. Der Vorwurf lautet er habe falsche Informationen Verbreitet in der Absicht das öffentliche Interesse zu schädigen.
Ich halte fest: Alles was nicht der Regierungsmeinung entspricht scheint in Südkorea falsch zu sein. Auf jeden Fall sieht das die Regierung anscheinend so. Und das Interesse der Regierung scheint identisch mit dem Interessen der Öffentlichkeit zu sein. Außerdem scheint man den starken Drang zu haben den Überbringer schlechter Nachrichten zu ‘erschießen’ statt dem wirklichen Grund zu Leibe zu rücken. Mit so fortgeschrittenen Grundpfeiler einer Demokratie wie Meinungsfreiheit fange ich jetzt mal gar nicht erst an. Aber hey, was will man erwarten von einer konservativen Regierung deren Präsident den Spitznamen ‘Bulldozer’ trägt. Da scheint der Name Programm zu sein.
Mein Vorschlag: Minerva sollte Wirtschaftsminister werden und die Regierung sollte man vielleicht nach Nordkorea deportieren scheint mir die größeren ideologischen Übereinstimmungen zu geben als im Süden des Landes wo man vorgibt eine Demokratie zu sein.
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