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Aug 22, 2008 - 2 minute read - ContentMafia krank Legal

70.200 Anmeldungen für die GEMA

für ganze 33 Sekunden Song. Nein das ist nicht verrückt sondern leider geltendes (un)Recht in diesem Land.

Ich zitiere mal die Presseerklärung, besser kann ich es auch nicht zusammenfassen:

product placements nennt der Komponist Neuer Musik Johannes Kreidler (28) die Kunstaktion, für die er ein 33 Sekunden langes elektronisches Musikstück mit 70200 Fremdzitaten komponiert hat, um es ordnungsgemäß bei der GEMA anzumelden. Mit Lastwagen und Trägern wird er den Anmeldebogen des Werks zusammen mit den notwendigen 70200 Einzelnachweisen der verwendeten Zitate am Freitag, 12. September 2008 um 11 Uhr bei der GEMA-Generaldirektion Berlin, Bayreuther Straße 37 (Wittenbergplatz) persönlich einreichen und öffentlich darüber diskutieren. Presse und Schaulustige sind zu der „musik-theatralen“ Aktion ausdrücklich willkommen.

Mit der Aktion will der Künstler auf die Mängel des deutschen Urheberrechts aufmerksam machen. Entgegen der landläufigen Meinung, kurze Zitate seien frei verwendbar, muss tatsächlich auch der kleinste Fremdanteil am eigenen Werk bei der Verwertungsgesellschaft angegeben werden. Kreidler führt diese Regelung ad absurdum, indem er mit der Anmeldung von über 70000 computergenerierten Zitaten in 33 Sekunden Musik ein wahres Formulargebirge erzeugt.

„Die heutigen Technologien ermöglichen es, Kulturgüter in gigantischen Dimensionen zu verbreiten und kreativ weiterzuverarbeiten“, so Kreidler, „leider steht dem auf rechtlicher Seite das veraltete Urheberrecht im Weg.“ Das Kopieren als Kulturtechnik habe sich durch die digitalen Medien zum allgemeinen Kunst- und Kommunikationsmittel entwickelt. Durch einen seiner Ansicht nach unsinnigen Schutz geistigen Eigentums würde diesem Fortschritt jedoch geradezu prohibitiv entgegengewirkt. Dabei sei in der digitalen Welt doch gar nicht mehr klar definierbar, was das Eigene und was das Fremde an einer schöpferischen Leistung ausmache. „Jeder Künstler ist eine Verwertungsgesellschaft!“ Demgegenüber drängt der Komponist darauf, neue Wege der Honorierung von Kreativität zu diskutieren, wie etwa die Kulturflatrate.

Weitere Infos (Video, Essay, Interview) auf: http://www.kreidler-net.de/productplacements.html

Ja, dann auf zur GEMA ! Möge die GEMA in ihrer eigenen Bürokratie ersaufen!

Und denkt immer dran liebe Freunde: Copyright ist Aberglaube!