Spät abends am 3 April 2011 ging bei der irischen Internet Meldestelle ein anonymer Hinweis auf per Video dokumentierten Kindesmissbrauch ein. Der Hinweis informierte über einen Torrent - mit einem verdächtigen Dateinamen - den der Hinweisgeber auf einer öffentlichen Torrentseite entdeckt hatte. Der Torrent verwies tatsächlich auf eine Videodatei die den Missbrauch von 8 bis 12 jährige Mädchen und Jungen zeigte, wie eine Analyse der Hotline ergab. Eine juristische Bewertung der Inhalte ergab dass es sich eindeutig um strafbare Inhalte nach irischem sowie EU-Recht handelt. Die IP Adressen welche an dem Tausch der Datei beteiligt waren wurden entsprechend erhoben und an ihre Ursprungsorte zurückverfolgt. Die resultierenden technischen Daten wurden dann der bulgarischen Internetmeldestelle übergeben. Die bulgarische Hotline hat dann zusammen mit der bulgarischen Polizeieinheit gegen Cybercrime die Informationen validiert und den Anschlussinhaber in der bulgarischen Stadt Plovdiv ermittelt. Eine Hausdurchsuchung am 12 Mai. 2011 hat große Mengen dokumentierten Kindesmissbrauchs bei dem 32jährigen Lehrer - der 12 bis 15 jährige Kinder unterrichtete - beschlagnahmt. Die Mehrheit des Materials enthielt dokumentierten Missbrauch mit jungen Mädchen vor ihrer Pubertät.
Dieser Fall zeigt ganz eindrucksvoll dass Hinweise aus der Bevölkerung an Internet-Meldestellen und gute internationale Zusammenarbeit dieser und er Behörden das weitaus geeignetere, nachhaltigere und effizientere Mittel zur Bekämpfung von Kindesmissbrauch ist. Internetzensur hilft da gar nicht, stoppt den Täter nicht und schützt keine potentielle zukünftige Opfer. Die anonyme Meldung und deren professionelle Bearbeitung haben alle vorher genannten Punkte erreicht ganz ohne Risiken und Nebenwirkungen für die freiheitlich demokratische Grundordnung, eben so wie es sein sollte.
…und die Moral von der Geschicht: Mißbrauch melden hilft, Zensur halt nicht!