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Jun 25, 2009 - 4 minute read - Censorship Kommentar

Armin Laschet fordert Vorzensur für das gesamte Internet (Update)

Armin Laschet, wer zum Teufel ist Armin Laschet? Fragen sich nun viele. Der Armin Laschet ist ein CDUler aus Aachen, bracht man eigentlich nicht zu kennen. Eigentlich, gerade zeigt der Armin wessen Geistes Kind er ist und fordert, etwas verklausuliert die Vorzensur des Internets, zum Schutz der Jugendlichen und Kinder, natürlich.

Ich zitiere mal ein bisschen aus der Pressemitteilung

Für Eltern wird es immer schwieriger zu kontrollieren, mit wem ihre Kinder chatten, wer Zugang zu deren Daten bekommt und welche Inhalte sie im Internet aufsuchen.

Das mag sein Armin, aber da Hilft nur eines, und zwar Medienkompetenz vor allem bei den Eltern und natürlich auch bei ihren Kindern. Wer sagt denn das Kinder alleine im Internet surfen sollen? Herr Laschet sowas lassen sie doch hoffentlich nicht zu, oder.

Vor diesem Hintergrund sei es wichtig, dass Eltern schnell und zuver­lässig beurteilen können, ob Inhalte im Internet für ihre Kinder geeignet sind.

Da haben wir sie schon wieder die Medienkompetenz, hier eindeutig bei den Eltern. Nur der Armin sieht das nicht so. Statt Medienkompetenz will er dieses (soziale) Problem mit Technik lösen - das wird nicht funktionieren, Herr Laschet.

Das geht nur, wenn die Inhalte eine Altersklassifikation haben. Das ist auch die Voraussetzung dafür, geeignete Filterprogramme zu nutzen, die verlässlich alle Inhalte von den Kindern fernhalten, die die Eltern für ungeeignet erachten.

Nein, das geht nur wenn die Eltern Medienkompetenz haben und ihre Kinder nicht alleine im Netz surfen lassen. Im zweiten Satz kann man sehen von was der Armin nachts so träumt: Von einem geeignete Filterprogramm, dass die Inhalte verlässlich von den Kindern fernhält.. Träum weiter Armin, das wird nicht funktionieren. Lustigerweise weiß der Armin das auch und sagt es gleich noch.

Die bisherige Strategie, Jugendschutzprogramme zu entwickeln, die eigenständig den Inhalt eines Angebots erkennen und einer Alters­gruppe zuordnen können, ist fehlgeschlagen.

Aha, schön das der Armin auch gemerkt hat das man soziale Probleme nicht mit Technik Lösen kann.

Weiter untern sagt Armin dann um was es ihm eigentlich geht, auch wenn er das Kind nicht beim Namen nennt. In Bezug auf die Altersfreigabe bei Videos und DVDs sagt er:

Hier werden fast alle Produkte, die auf den Markt kommen zur Beurteilung vorgelegt. Für das Internet muss ein vergleich­bares System entwickelt werden.

Aha, Herr Laschet was sie da Vorschlagen ist eine Vorzensur für das gesamte Internet.…unter dem Deckmäntelchen des Jugendschutzes. Unglaublich!

Aus meiner Sicht sollte es jedem Anbieter frei stehen, seine Angebote zuklassifizieren. Wenn er es nicht tut, aus welchen Gründen auch immer, würden seine Inhalte durch Programme herausgefiltert und Kindern nicht zugänglich gemacht.

Das kann ja auch jeder Anbieter tun- heute schon, die entsprechenden Ratingsysteme gibt es seit Jahren, oder es sein lassen. Die meisten lassen es sein weil es nicht funktioniert und im Gegensatz zum Nutzen der Ärger und die Kosten weit überwiegen. Übrigens Herr Laschet selber nutzt die bestehenden Rating System auf seiner Homepage auch nicht. Nach seinem Vorschlag wäre diese also für Kinder gesperrt wegen fehlender Klassifizierung. Daran kann man schön sehen was für eine billige Nummer das ist, die der Herr Laschet hier im Windschatten des Jugendschutzes versucht zu fahren, was für ein Armleuchter dieser Armin Laschet.

Noch ein Grund mehr die CDU jetzt mal in die politische Bedeutungslosigkeit zu schicken. Wer will schon von solchen Laien regiert werden?

Update: Und dann war da noch dieser großartige Gegenvorschlag im Heise Forum:

Bedenken, eine Kompetenzkennzeichnung sei Politikern von regierenden Parteien nicht zumutbar oder rechtlich nicht möglich, wies das Volk zurück. Ihnen solle es frei stehen, ihre Intelligenz zu klassifizieren. Wenn sich ein Politiker weigere, würden seine Wortmeldungen von Presse und anderen Medien ignoriert und dem Volk nicht zugänglich gemacht.

Da dann Armin, auf nimmer wiedersehen, ehne mene meck - und du bist weg!

Update 2 Ein Leser weißt mich gerade darauf hin dass in der Presseerklärung auch folgender Satz steht.

Die Entscheidung darüber, ob solche Programme genutzt werden, liege aber letztlich bei den Eltern.

Stimmt der steht da, im vorletzten Absatz. Was er dann allerdings juristisch regeln will verstehe ich nicht. Solche Katalogisierungssysteme für Webseiten gibt es seit Jahren, jeder kann sie einsetzten, kaum einer tut es. Warum macht das niemand? Weil es furchtbar viel Arbeit ist, und nichts bringt. Warum bringt es nichts? a) Weil die Kids ja nicht doof sind und dann eben über andere Wege an die Inhalte kommen. b) Weil kaum jemand solche Filter einsetzt. c) selbst wenn man solche Filter einsetzt blockieren diese entweder zu viel oder zu wenig, sprich si funktionieren einfach nicht.

Da braucht man dann auch nichts fordern. Was will er denn fordern, das wir alle ein total kaputtes System einsetzten sollen was nichts bringt. Scheint irgendwie en vouge zu sein neuerdings. Weiterhin möchte ich Herr Laschet auch mal empfehlen wenn man sowas schon fordert doch wenigstens selber mit gutem Beispiel voran zu gehen, bei seiner eigenen Webseite. Wenn er das einmal gemacht hat, dann hat er da eh keinen Bock mehr drauf.